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Barop

 

 

 

Baropkarte

Hier An der Palmweide zweigt der Rüpingsbach-Weg vom Emscher-Weg nach Süden ab. Während dieser von der Emscherquelle in Holzwickede bis zur Mündung der Emscher in den Rhein allgemein ost-westlich verläuft, folgt der Rüpingsbach-Weg dem Rüpings- und Grotenbach in Süd- und Südwestrichtung und erreicht über Witten den Ruhrtal-Radweg. Er soll Teil der Querspange zwischen Lippe und Ruhr werden.

Bereits An der Palmweide bieten sich interessante Ziele zum Besuch an. Wenn man in östlicher Richtung die S-Bahn-Brücke unterquert, ist man in Schönau. Der Rüpingsbach durchfließt den interessanten Ortsteil nach Norden und mündet in die Emscher.

Der Straße An der Palmweide nach Westen folgend trifft man in Klein Barop auf die idyllisch gelegene Margarethenkapelle mit einem alten Kirchhof.

An der Kapelle und der Ostenbergschule vorbei kommt man über den autofreien Baroper Kirchweg zum ehemaligen Bauerndorf Groß Barop mit einem in Dortmund selten gewordenen Ensemble schöner Fachwerkhäuser. Die Technische Universität Dortmund schließt sich unweit an. Dem Rahmkebach am UmweltKulturPark nach Osten folgend trifft man an der Brücke wieder auf den Rüpingsbach-Weg.

Südlich dieser Infotafel stößt man nach 250 Metern auf den Durchlass des Rüpingsbaches im Bahndamm. Von hier hat man einen schönen Blick in das renaturierte Bachtal.

Eine Partie Am Talenberg, 2012

Schönaustr

Östlich der S-Bahnbrücke liegt beiderseits der Straße An der Palmweide die Gartenstadt Schönau. Ein Abstecher nach Norden lohnt wegen der Häuserarchitektur.

Zur Geschichte des Ortsteils (von Karl-Heinz Giebeler †):

Nach Aufgabe des Schultenhofs in Klein Barop um 1880 ergab sich die Möglichkeit, hier auf Acker- und Wiesenland eine Wohnsiedlung zu erschließen. Die 1911 gegründete Siedlungsgenossenschaft „Gartenstadt Schönau“ erwarb nördlich von Klein Barop sechs Hektar Land in der Niederung zwischen Eisenbahn und Emscher. Weil damals die Emscherkanalisierung erst begann, mussten noch oft Überschwemmungen hingenommen werden. Bereits 1915 waren 53 Häuser und das „Casino“ fertig, das zum beliebten Dortmunder Ausflugsrestaurant aufstieg und nach 1945 Haus Schönau hieß. Heute stehen im 1929 nach Dortmund eingemeindeten Schönau 243 Häuser.

Das „Casino“ in Schönau, heute Wohnungen, 2012

Casion

Nach Fertigstellung der zweiten Schnettkerbrücke 1932 fiel der direkte Weg von Schönau zur Dortmunder Innenstadt endgültig fort. In den 1920er Jahren wurde die Straße An der Palmweide ausgebaut, die anfangs Friedensstraße hieß. Sie führte durch Sandsteinbrüche hoch zum heutigen Krückenweg. Wegen der steilen Steinbruchkanten erhielt eine hoch liegende Nebenstraße den Namen „Helgoland“.

Auf dem Krückenweg verläuft seit 1927 von Dortmund-Mitte nach Hombruch die normalspurige Dortmunder Straßenbahn (heute U-Bahn-Linie 42). Damit hatte sie bereits zwei Jahre vor der Eingemeindung die unwirtschaftliche Hörder Schmalspurbahn abgelöst.

 

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Der Storckshof

Storckshof

Jährlich im Juli wird heute wieder das 1652 erwähnte Margarethenfest mit eigens dafür gebrautem Bier und mittelalterlichem Gepränge an der Kapelle und im Groß Baroper Storckshof gefeiert.

Der um 1400 erwähnte, 1805 von Dietrich Storck erneuerte und heute der Familie Ostermann gehörende frühere Bauernhof diente bis etwa 1960 der Landwirtschaft. Heute ist er ein rustikales Restaurant mit Konzerten (Margarethenfest, Die-Jazz), 2007.

 

 

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Die Margarethenkapelle in Klein Barop mit alten Grabsteinen

Margarethenkapelle

Die 1348 erstmals urkundlich erwähnte, die Dörfer Klein- und Groß Barop betreuende, der heiligen Margaretha geweihte Kirche war bis 1655 Filiale der Dortmunder Reinoldikirche. 1612 wurde die Kirche lutherisch.

Der Lehnsherr des nördlich benachbarten, heute verschwundenen Schultenhofes war seit 1670 Freiherr von Romberg, der das Kollationsrecht (der Pfarrerberufung) besaß. 1829 wurde die baufällige Kirche bis auf den Chor abgebrochen und verlängert wieder erstellt.

Nach dem Bau der viel größeren „Neuen Kirche“ am Lehnertweg 1913 verfiel die „Alte Kirche“ weiter und wurde nach einer Instandsetzung als Turnhalle, Kindergarten, militärische Funkstation und Lagerhalle zweckentfremdet. Renovierungen um 1958 und später ließen 1967 in der Kapelle wieder einen gelegentlichen Gottesdienst zu.

 

Pfarrhaus

Das Pfarrhaus von Groß und Klein Barop (vorn) und das frühere Bauernhaus Heimsath (hinten) in Groß Barop, 2014

 

Heimsath

Der von der Fa. Assmann „Beraten und Planen“ renovierte Vosshof in Groß Barop als Beispiel vieler Baroper Fachwerkgebäude, 2010

 

Kloster

 

Das ehemalige „Kloster“ in Groß Barop an der Baroper Straße 244 wurde um 1477 als Besitz des Dortmunder Dominikanerklosters erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde Landwirt Wortmann Eigentümer, 2006.

 

Groß Barop

An der Kapelle vorbei in Richtung Groß Barop kommt man an der mehrmals neu errichteten Ostenbergschule vorbei, die auf eine 1632 erstmals erwähnte Küsterschule zurückgeht. Die „Schulmeister“ waren damals die Kirchenküster.

Das Bauerndorf Groß Barop wurde bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Die Pfarrer der Gemeinde von Groß und Klein Barop wohnten zunächst in Dortmund, da sie zugleich Lehrer am Gymnasium waren. Den Weg nach Barop bewältigten sie zu Fuß oder zu Pferd. 1739 erhielten sie das oben abgebildete Fachwerkhaus zugewiesen. Das 1936 von der Kirchengemeinde verkaufte, 1945 kriegsbeschädigte und später wieder hergestellte Haus wird heute von Studenten bewohnt. Das Bauernhaus Heimsath war früher lange „Gasthaus“ von Dortmund für Wohnungslose, dann wieder Bauernhaus. Der letzte Bauer war Hugo Wortmann genannt Heimsath (9.3.1887-30.8.1980), Mitbegründer der Dortmunder CDU, Ratsherr und Träger des Ehrenringes der Stadt. Eine benachbarte Wohnstraße wurde nach ihm benannt.

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Das renovierte Bachtal vom Bahndamm nach Westen im Juni 2015

Bachtal2

Vor nicht langer Zeit leitete der Bach als offener Kanal sämtliche häuslichen und industriellen Abwässer sowie Regenwasser in die Emscher. Heute führt der renaturierte Bach nur noch Regenwasser. Das Schmutzwasser fließt in Betonrohren tief unter dem Bach entlang des Bahndamms nach Norden.

Die hergerichteten Betriebswege gab die Emscher Genossenschaft der Öffentlichkeit als Wander- und Radfahrweg bereits teilweise frei.

 

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Blick vom Bahndamm in das Tal des Rüpingsbaches (Gerhard Brune, 2015)

Bachtal1

Vor uns breitet sich nach Südwesten das Tal des renaturierten Rüpingsbaches aus. Man blickt links auf Barop mit der Lutherkirche, rechts hinten auf den Permakulturpark und rechts vorn auf den Südhang des Ostenbergs. Der Bach heißt heute ab der Quelle in Witten Grotenbach und am Zusammenfluss mit dem Kirchhörder Bach in Hombruch Rüpingsbach. Hier am Bahndamm verschwindet er nach Osten in Richtung Gartenstadt Schönau zur Emscher. Die aus dem 18. und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts üblichen Bezeichnungen Hombrocker Becke und Mühlenbach erhielten erst spät den Namen nach der verschwundenen, mit dem Bachwasser arbeitende Kornmühle des Rüping op der Becke nahe der heutigen Stockumer Straße.

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